KaDeWe

Das KaDeWe (Kaufhaus des Westens) ist weltberühmt. Wenn man in Berlin ist, lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall. Auf mehr als 60.000 Quadratmetern lockt das KaDeWe mit einem umfangreichen Angebot aus aller Welt: Mode, Schmuck, Parfum und Beautyprodukte, Haushaltswaren, Geschirr und Bücher. Besonders beliebt ist der berühmte Gourmet-Bereich in der 6. Etage. Hier kann man eine kulinarische Weltreise machen. Aber man muss nicht unbedingt etwas kaufen. Viele gehen einfach nur ins KaDeWe um zu gucken, wegen der Atmosphäre und um sich inspirieren zu lassen. Schau doch mal selbst…

Das KaDeWe – Zugpferd für den Luxushandel

Als 1907 das KaDeWe eröffnete, war das eine große Sensation – auch wegen des Standortes. Adolf Jandorf plante als Konkurrenz zu den Luxus-Warenhäusern Wertheim und Tiez in der Leipziger Straße ein eigenes neues Luxus-Warenhaus im aufstrebenden Berliner „Neuen Westen“ zu errichten.

Der Plan wurde von den Berlinern als Wagnis, ja als Übermut betrachtet und mit skeptischem Lächeln aufgenommen. *

Das Projekt war gewiss ein Wagnis. Das neue Kaufhaus lag gewissermaßen vor den Toren der Stadt inmitten eines rein als Wohnbezirk geplanten Gebietes. Erst seit kurzer Zeit waren die idyllischen Vorgärten an den Wohnhäusern verschwunden und in den Erdgeschossen erste Geschäfte eingezogen. Das Geschäftsleben begann also gerade erst vorsichtig zu wachsen. Der am 11. März 1902 eröffnete U-Bahnhof Wittenbergplatz direkt vor den Türen stellte eine günstige Verkehrsprognose dar. Allerdings mussten für den Bau des „Kaufhaus des Westens“ erst jüngst errichtete Wohnhäuser abgerissen werden.

Die Lage war im nachhinein betrachtet klug gewählt. Man wollte die luxuriöse Bürgerschicht als neue Kundschaft gewinnen, die bis dahin dem Warenhaus eher skeptisch gegenüberstand. Das Vorhaben wurde ein voller Erfolg. Innerhalb kürzester Zeit nach Fertigstellung des KaDeWe wandelte sich die Gegend um den Wittenbergplatz in ein vornehmes Wohn- und Geschäftsviertel. Das KaDeWe lockte die Massen herbei und befruchtete seine Umgebung. Von ihm ausgehend entwickelte sich die Tauentzienstraße zu einem Zentrum mondäner Geschäftigkeit, die auch auf den Kurfürstendamm und die Umgebung der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ausstrahlte.

Wo?

Tauentzienstraße 21-24, 10789 Berlin

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* Max Osborn u. Franz Arnholz: Das Kaufhaus des Westens. 1907-1932 (Jubiläumsschrift, 25 Jahre). Berlin 1932, S. 5.